Britta Kuhn
Studie zum Lebensstil von Studierenden
„Nachhaltigkeit“ ist in aller Munde. Aber welche Rolle spielt sie in der Lebenswirklichkeit junger Menschen? Dieser Frage geht eine Langzeitstudie nach, deren ersten Ergebnisse nun vorliegen. 65 Erstsemester der Wiesbaden Business School äußerten sich über ihr Alltagsverhalten hinsichtlich Mobilität, Einkauf, Nahrung und Kommunikation, aber auch zu übergeordneten Wertvorstellungen. Zu Vergleichszwecken wurden auch 39 Studierende des 6. Semesters befragt.
95 Prozent leben „normal“
Im Durchschnitt ergibt die anonyme Erstsemesterbefragung einen Lebensstil von 1,97 auf einer Skala von 1,0 (nachhaltig) bis 3,0 (flüchtig). Geld steht hoch im Kurs, nur 8% reduzieren seine Rolle auf die Existenzsicherung. Gleichzeitig stellt Familie für 38% das an erster Stelle genannte Lebensziel dar.
Mobilität: In Wiesbaden noch viel zu tun
Das Fahrrad spielt als lokaler Verkehrsträger bisher keine Rolle. Den täglichen Weg zur Hochschule legen zwei Dritteln mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück, ein Auto nutzen 15%. Trotz kostenlosem Semesterticket sinkt der ÖPNV-Anteil im 6. Semester sogar auf 51%, während Auto und Motorrad auf insgesamt 26% zulegen. Auch verreist wird eher unökologisch: 66% der Erstsemester flogen in den letzten Urlaub, weitere 29% nutzten ein Auto (6. Semester: 64% Flugzeug, 28% Auto).
Digitale Beziehungspflege sticht persönliche Treffen
Nicht einmal jedes zehnte Erstsemester trifft sich täglichmit Freunden außerhalb von Hochschule und Arbeitsplatz. Über einen Zeitraum von sieben Tagen lag der Kontakt zu wichtigen Bezugspersonen via SMS/WhatsApp mit 34% der Nennungen fast gleichauf mit persönlichen Treffen (37%). Telefon, E-Mail und Skype erreichten mit zusammen 18% der Angaben Platz 3.
Studentinnen essen gesünder, Studenten machen mehr Sport
Geschlechtsspezifische Unterschiede ergeben sich beispielsweise bei Ernährung und Bewegung: 57% der Damen essen täglich Obst und Gemüse, aber nur 36% der Herren. Fleisch verzehren 30% der Frauen 5-7 mal pro Woche, bei den Männern 68%. Sport inklusive Fitnesstraining betrieben am Vortag 38% der Studentinnen gegenüber 57% der Studenten.
Quelle: WS 2014/15, Bachelor of Arts in Business Administration, Wiesbaden Business School
Familie wird wichtiger
Als wichtigstes Lebensziel nennen 46% der weiblichen, aber nur 29% der männlichen Erstsemester eine Familie. Im 6. Semester löst sich dieser Unterschied jedoch auf. Hier wünschen sich 44% der Damen und 42% der Herren vor allem Familie.
Quelle: WS 2014/15, Bachelor of Arts in Business Administration, Wiesbaden Business School
Kontakt und alle Einzelergebnisse: Prof. Dr. Britta Kuhn, britta.kuhn@hs-rm.de